Mehr Sonnenstrom fürs Bambados: Stadtwerke Bamberg produzieren noch mehr Energie selbst

Nachhaltigkeit bedeutet für die Stadtwerke Bamberg nicht nur über Klimaschutz zu reden – sondern dauerhaft in ihn zu investieren. Die Erneuerung (sog. Repowering) und Erweiterung der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bambados ist dafür ein gutes Beispiel: Das Sport- und Familienbad, das 2011 als erstes Hallenbad Europas nach Passivhausstandard zertifiziert wurde, bekommt im Sommer 2025 eine neue, leistungsstärkere Solaranlage. Dadurch maximieren die Stadtwerke die Ökostrom-Erzeugung auf der Dachfläche des Bambados, sichern sich bis Ende 2031 die bisherige Einspeisevergütung und decken gleichzeitig rund 20 % des Strombedarfs des Bambados durch Eigenerzeugung.

Drei Mal so viel Sonnenstrom auf gleicher Fläche

Wer Drohnenaufnahmen des Gebäudes kennt, weiß: Die Stadtwerke haben die Dachfläche maximal ausgenutzt, um dort Sonnenstrom zu produzieren. Die derzeit installierte PV-Anlage, die 2011 den neuesten Stand der Technik hatte, hat im Laufe der letzten 14 Jahre deutlich an Leistung verloren. Das ist vor allem auf über 100 defekte Dünnschichtmodule zurückzuführen, die nicht mehr ersetzt werden können. Deshalb fiel die Entscheidung klar für ein umfassendes Repowering.

Was bedeutet Repowering?

Repowering beschreibt die gezielte Modernisierung bestehender Photovoltaikanlagen. Veraltete oder beschädigte Module und Wechselrichter werden dabei durch moderne Technik ersetzt. Diese ist heute nicht nur effizienter, sondern auch deutlich leistungsstärker – es wird weniger Fläche benötigt, um die gleiche Menge an Strom zu erzeugen. Zugleich bleibt die ursprüngliche Einspeisevergütung erhalten – das macht Repowering wirtschaftlich interessant.

Doppelt nachhaltig: Bestehende Fläche effizienter nutzen – und zusätzlich für Eigenstrom sorgen

Beim Repowering setzen die Stadtwerke auf eine intelligente Kombination aus Erhalt und Ausbau: Die bestehende Anlage mit einer installierten Leistung von 216 kWp wird komplett demontiert und erneuert. Moderne monokristalline Module mit jeweils 450 Watt ersetzen die alten Dünnschichtmodule. Das bringt die Leistung wieder auf das ursprüngliche Niveau – bei gleichzeitig weniger Modul- und Platzbedarf. Der erzeugte Strom wird wie bisher ins öffentliche Stromnetz eingespeist und bis Ende 2031 mit der ursprünglichen EEG-Einspeisevergütung vergütet. Ab dem Jahr 2032 – nach dem Wegfall der EEG-Einspeisevergütung – werden die erzeugten Strommengen der PV-Anlage dann für die Eigenversorgung des Bambados genutzt.

216

Kilowattpeak installierte Leistung

190.000 

Kilowattstunden erwartete Stromproduktion pro Jahr

2031

endet die Garantie der Einspeisevergütung. Danach nutzen wir den Strom für den Eigenbedarf.

Eigenerzeugung drastisch erhöht

2021 hat sich die Sozialstiftung entschieden, den Weg konsequent weiterzugehen und die Stadtwerke damit beauftragt, ein Konzept zur Steigerung der Eigenstromerzeugung zu entwickeln. Dementsprechend wurde 2023 ein zweites BHKW und ein zweiter Niedertemperaturkessel installiert. Da die einzelnen Kaminzüge, die für das BHKW und den Niedertemperaturkessel genutzt wurden, noch aus der Bauzeit des Klinikums (Ende der 70er Jahre) waren, mussten sie mit dem entsprechenden Edelstahlrohr nachgerüstet werden. Und das verlangte echte Präzisionsarbeit: bei lebhaftem Herbstwind setzte ein riesiger Autokran fünf 12 Meter lange Röhren in den 60 m hohen Kamin ein.

Anfang 2024 wurde schließlich ein weiterer Kessel und ein großer Pufferspeicher installiert – auch um die Heizungshydraulik zu verbessern und die Wärmenutzung noch effizienter zu gestalten.

355,5

Kilowattpeak installierte Leistung

310.000 

Kilowattstunden erwartete Stromproduktion pro Jahr

98

Prozent Eigenverbrauchsquote
Deckt 20 Prozent des Strombedarfs.

Regionale Wertschöpfung und klimaschonender Umbau

Die Arbeiten haben Anfang Juli 2025 begonnen und werden voraussichtlich bis zum Saisonstart 2025 abgeschlossen sein. Dabei nutzen die Stadtwerke die reguläre Sommerpause des Hallenbads für die Demontage der Altanlage und Ausbesserungen an der Dachhaut. Beauftragt wurden bewusst regionale Fachbetriebe – ein klares Bekenntnis zur Stärkung der heimischen Wirtschaft.