Hände fangen Wassertropfen eines Gartenwasserhahns auf

Klimawandel: Trinkwasserschutz muss Prio 1 haben

Auch wenn der regenreiche Winter 2023/2024 es fast vergessen macht: 5 Jahre Dürre haben die Grundwasserspiegel in Bamberg deutlich sinken lassen. Der Klimawandel schlägt damit auch in Bamberg voll durch. Was der Meteorologe und Fernsehmoderator Sven Plöger über die Folgen des Klimawandels auf die Trinkwasserversorgung sagt, erfahren Sie hier.

Klimawandel: Wetterextreme nehmen zu

Wir spüren die Klimaveränderungen in erster Linie dadurch, dass die Unwetter zunehmen. Wenn wir uns zusätzlich die Daten anschauen, dann stellen wir fest, dass es 2023 1,48° C wärmer war als das vorindustrielle Niveau von 1850 bis 1900. Dementsprechend sind wir dem 1,5-Grad-Ziel, auf das sich die Weltgemeinschaft festgelegt hat, bedrohlich nah.

Wir erleben hautnah, was die Forschung uns vor 30 bis 40 Jahren vorhergesagt hat - wir machen uns Sorgen und diskutieren viel. Gleichzeitig ist aber das einzige, was wir weltweit geschafft haben, die Zunahme der Emissionen zu reduzieren. Das heißt, wir haben aktuell den höchsten Stand, den wir jemals hatten. 

Das Problem ist: Akute Krisen, wie Krieg, Wirtschaftskrise, Pandemien etc., machen es dem schleichenden Prozess des Klimawandels schwer, vorne in unseren Köpfen zu bleiben.

Portrait Sven Plöger

"Ohne Wolken kein Regen und ohne Regen kein Leben."

Mohnblumen Wasserschutzgebiet in Bamberg

Wie halten wir das Wasser bei uns?

Das Thema Wasserversorgung ist weltweit - und eben auch bei uns - eines der allergrößten Themen überhaupt. Denn Wasser ist neben der Luft zum Atmen das zweitwichtigste was wir zum Dasein brauchen. Im Moment haben wir noch kein richtiges Wasserproblem. Wenn wir die letzten sechs Jahre von 2018 bis heute betrachtet, dann waren es 5 Jahre zu trocken. Trotz des vielen Niederschlags im Winter 2023/2024 fehlen uns immer noch 300 Liter Niederschlag auf den Quadratmeter, um wieder im Durchschnitt zu liegen. Das Thema bleibt also virulent. Zumal die Variabilität zunimmt: wenn es längere Trockenphasen gibt und es dann stark regnet, dann triftt der Niederschlag auf versiegelte Böden und das Wasser läuft oberflächlich ab. Das heißt der Effekt verstärkt sich. Wir müssen also unbedingt einen Paradigmenwechsel vollziehen: von "Wir haben genug Wasser. Wasser muss weg" zu "Wasser muss bleiben". Und somit lautet die große Fragestellung der Daseinsvorsorge heute: wie halten wir das Wasser bei uns? Dafür müssen jetzt die politischen Entscheidungen getroffen werden, um jedes Wasserschutzgebiet und jeden Brunnen zu erhalten.

 

So bereiten die Stadtwerke die Wasserversorgung auf die Zukunft vor

Seit 150 Jahren kümmern wir uns um die zuverlässige Wasserversorgung in Bamberg und investieren kontinuierlich in das Netz und die Anlagen. 2006 haben wir das 50 Mio. Euro schwere Investitionsprogramm Wasser 2025 ins Leben gerufen, um die Trinkwasserversorgung in Bamberg zu modernisieren. Um auch den kommenden Generationen gutes, heimisches Trinkwasser liefern zu können, werden wir in den kommenden Jahren einen weiteren zweistelligen Millionenbetrag investieren.

Unsere Maßnahmen

Sven Plöger im Interview mit den Stadtwerken Bamberg

(anlässlich des VBEW-Treffens am 13./14.03.2024 in Bamberg)

Mehr zu Sven Plöger, seinem jüngsten Buch "Zieht euch warm an, es wird noch heißer", seinen TV-Dokumentationen und anderen Projekten gibt es auf seiner Internetseite. 

Mehr erfahren