Turbulenzen auf den Energiemärkten: Weiterer Stromanbieter ist insolvent

Die Zahl der Insolvenzen bei den Energiediscountern steigt und steigt: Jetzt ist der Neumarkter Anbieter Jura-Power zahlungsunfähig. Nach Einschätzung von Branchenexperten könnten die Turbulenzen auf den Energiemärkten in den kommenden Monaten noch weitere Energiediscounter in den Abgrund ziehen: „Umso wichtiger ist es, einem zuverlässigen Strom- und Gaslieferanten zu vertrauen“, rät Dr. Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Stadtwerke Bamberg.

So ärgerlich die Insolvenz des Energieversorgers für die Betroffenen ist, so sehr können sich die Familien und auch Bamberger Unternehmen auf die Stadtwerke verlassen: Stellt ein Energieanbieter die Versorgung ein, beispielsweise weil er insolvent ist, beliefern die Stadtwerke Bamberg die Kunden in ihrem Netzgebiet Bamberg, Hallstadt und Stegaurach nahtlos im Rahmen der so genannten Ersatzversorgung weiter. Hierzu informieren die Stadtwerke die betroffenen Kunden dann detailliert per Post. Noch ärgerlicher wird es, wenn der Kunde bei der Zahlung seiner Energierechnung in Vorleistung gegangen ist. Dann zählt der Kunde zu den Gläubigern des Unternehmens und es ist ungewiss, ob er das Geld zurückbekommt.

Jura-Power hatte bereits im vergangenen Jahr die Verträge mit seinen Kunden gekündigt, eigenen Angaben zufolge wegen „einer Systemumstellung und Umstrukturierung der Services“, so das Neumarkter Unternehmen. Andere Unternehmen hatten ihren Kunden mitten in der Heizperiode das Erdgas und den Strom abgedreht hat – quasi über Nacht.

Die Insolvenzen und Lieferstopps der Energiediscounter führen nicht nur bei den betroffenen Kunden zu reichlich Ärger – sie rufen auch Verbraucherschützer auf den Plan. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, einen Anbieterwechsel über Vergleichsportale sorgfältig zu prüfen. Insbesondere beim Abschluss von neuen Verträgen für Gas sei derzeit Vorsicht geboten.

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