Für den Klimaschutz steigen wir dem lieben Gott aufs Dach

Andreas Güntzel ist Photovoltaikexperte bei den Stadtwerken. Werkhallen, Wohnhäuser, Parkplätze: auf allen möglichen Dächern und sonstigen Flächen hat der PV-Profi schon Anlagen konzipiert und umgesetzt. Jetzt auch auf einer Kirche: Auf St. Joseph in Wildensorg produzieren Solarmodule auf einer Fläche von circa 150 Quadratmetern den Strom für umgerechnet zehn Familien.

Blick auf PV-Anlage auf dem Kirchendach St. Joseph in Wildensorg

Kirchendächer sind ideal für Solaranlagen

Kirchendächer sind für Photovoltaikanlagen wie gemacht: sie sind groß, wenig verschattet, sie haben selten Gauben und zumeist eine perfekte Neigung. Passt auch noch die Dachausrichtung (Süd/Süd-Ost) und die Stabilität des Daches, ist der Denkmalschutz die letzte große Hürde zur Realisierung eines solchen Projekts. Denn auf denkmalgeschützten Gebäuden dürfen Photovoltaikanlagen in der Regel noch nicht montiert werden.

In und um Bamberg gibt’s reichlich Kirchen, das Potenzial ist riesig. Deshalb analysiert Güntzel gemeinsam mit dem Umweltbeauftragten des Erzbistums Bamberg, Sebastian Zink, alle möglichen kirchlichen Liegenschaften auf die technische Machbarkeit, die Kosten für die Anlage und den potentiellen Stromertrag. Neben Gotteshäusern zählen hierzu auch Pfarrheime oder Kindergärten.

Unser Strom ist nicht nur CO2-frei, er ist auch etwas heilig.

Andreas Günzel

PV-Anlage Kirche Wildensorg - Andreas Günzel und Erich Sperlein

Im Beispiel von St. Joseph aus Wildensorg hat sich die Gemeinde rund um Kirchenpfleger Erich Sperlein für das Pachtmodell entschieden. Sperlein ist leidenschaftlicher Befürworter der Photovoltaik und hat während des Corona-Lockdowns die Initiative für das Projekt ergriffen. Der Kirchenpfleger ist zurecht stolz darauf, mit St. Joseph eines der ersten Gotteshäuser im Erzbistum mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet zu haben.

„Wir wollen im Erzbistum vollkommen CO2-neutral werden, je schneller das klappt, desto besser“, sagt der Kirchenpfleger. Gegen den Eigenbetrieb sprachen für Sperlein nach Rücksprache mit der Revisionsabteilung der Erzdiözese schon die steuerlichen Aspekte: „Die Vermietung der Fläche ist der günstigere Weg.“ In den nächsten 20 Jahren sichert das der Kirchenstiftung einen zusätzlichen Erlös. Danach kann die Stiftung die Photovoltaikanlage zur eigenen Nutzung erwerben oder den Gestattungsvertrag mit den Stadtwerken verlängern.

Uns ist jedes geeignete Fläche recht, um den Ausbau der erneuerbaren Energie voranzutreiben. Entdecken Sie hier, wo unsere Photovoltaik-, Windkraft- und umweltfreundlichen Wärmeerzeugungsanlagen überall stehen.

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